Das antifaschistische Berlin lebt — das ist der Gesamteindruck, den ein Rückblick auf die diesjährige September-Gedenkwoche für die Opfer des Faschismus vermittelt; es lebt nicht nur in Ost-, es lebt nicht minder in Westberlin trotz Frontstadtpolitik, trotz aller Versuche, antifaschistischen Kampf, antifaschistisches Vermächtnis vergessen zu
machen.
Es gibt keinen Ort in Deutschland, in dem sich der Widerstand so konzentrierte wie
in der Großstadt Berlin. Hier stehen Hunderte von Häusern, in denen Ermordete lebten und in denen vielfach heute noch die Hinterbliebenen wohnen. In Berlin stehen Häuser, in denen zwanzig, dreißig
und mehr jüdische Menschen lebten, die nie zurückkehrten.
In Berlin sind mehrere Folter-, Mord- und Erinnerungsstätten und
viele, viele Gräber sind stumm mahnende Zeugen,
Hier ein Bericht aus der Zeitschrift “Der Mahnruf Okt./Nov. 1958, Seite 16”